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Auf der Lille Venn vergingen die letzten Tage des Jahres wie im Flug. Bonaire wird uns, das ist sicher, unvergessen bleiben.
Während das Langfahrten Segler Leben oft eher leise ist, geprägt von kurzen Begegnungen, dem stetigen Weiterziehen, vom Eintauchen in andere Welten, dem Entdecken von neuen Lebensweisen, ist hier einfach alles anders.
Corona macht uns Reisende zwischenzeitlich zu Langzeitcampern auf dem Wasser. Das Mooringfeld vor der kleinen Stadt Kralendijk, ist so etwas wie eine große Familie. Herausforderungen, wie es sie auf unserer Reise üblicherweise gibt, sind hier nicht anzutreffen. Es gibt alles zu kaufen, die Sicherheit ist enorm hoch, die Menschen herzlich und froh, um wenigstens einige Inselbesucher.
Wäre hier eine Bildbeschreibung machbar?
Es bilden sich Beziehungen die nicht, wie sonst üblich, mit der Weiterreise zu schönen Erinnerungen werden, denn wir verbringen so viel Zeit zusammen mit andern Seglern, dass sich einige Verbindungen festigen und vielleicht Freundschaften fürs Leben werden.
War es das was ihr gesucht habt, fragte mich kürzlich eine Freundin. Nein. Es ist nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Allerdings spielt dies in der jetzigen Zeit überhaupt keine Rolle, denn wir leben hier in einer friedlichen Oase die uns mit jedem Mal, wo wir heimische Zeitungen lesen, oder mit unseren Lieben telefonieren, unwirklich vorkommt. Wir tauchen und schwimmen, kiten und surfen, spielen und lesen, schwatzen und feiern kleine Feste. Im Rahmen der hier geltenden Coronaregeln. Wir leben im Freien auf unseren Booten und wundern uns jeden Tag aufs Neue, dass es uns noch keine Minute langweilig war.
Klar, es gibt auch beklemmende Momente. Wir vermissen unsere Lieben zuhause. Haben Freunde, die krank waren und um die wir gebangt haben. Wir hoffen für unsere Eltern, dass sie bald wieder freier und unbeschwerter leben können und wir denken an alle, die jemanden verloren haben und für die Corona eine Katastrophe bedeutet.
In den letzten Tagen sprechen wir intensiv über ein mögliches Weiterreisen. Wir möchten gerne in die Bahamas segeln und dort, so es denn möglich wird, endlich wieder einmal Gäste an Bord nehmen, denn unser Leben streckenweise mit anderen Menschen zu teilen, ist auch ein wichtiger Aspekt auf der Lille Venn. Am 7. März letzten Jahres haben wir mit Mari unseren letzten Gast verabschiedet.
Wir haben damit begonnen abzuklären wie die Formalitäten für eine Einreise aussehen. Wann man sich wo testen muss und in welchem Ort ein Einklarieren in den Bahamas möglich ist. Die Crew der “ Lady Charlyette”, Ricarda und Stefan, hat den Schritt schon gewagt und sie berichten uns nur erfreuliches über ihre Ankunft in den Bahamas.
Etwas Bauchweh machen uns die seit wenigen Tagen steigenden Corona Fälle hier auf der Insel. Die Regierung informierte uns, dass wieder mehr Vorsicht geboten sei, denn die Weihnachtstage haben nicht verfolgbare Ansteckungen mit sich gebracht. Wir haben also Silvester mit Abstand gefeiert und etwas gelitten, denn die Band im “Trocadero” spielte sagenhaften Rock’n’Roll. Tanzen allerdings, war strikt verboten.
Das anschließende Feuerwerk, dass wir in trauter Zweisamkeit auf der Lille Venn genossen, ließ allerdings keine Wünsche offen. Es regnete Sterne in allen Farben, blitzte und knallte auf der ganzen Insel, mindestens eine Stunde lang. Also falls das wildeste Feuerwerk ein Zeichen für ein gutes 2021 ist. Dann kann ich voraussagen. Es wird fabelhaft.
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Kommentar von Martina |
Es sind diese schönen und wertvollen Begegnungen und Freundschaften, die glücklich machen. Das kann kein Corona der Welt kaputt machen. Danke dafür!